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Literaturtipp: Andreas Rödder, 21.0: Eine kurze Geschichte der Gegenwart, München 2015 551Die Welt und Europa nach dem Kalten Krieg Neben dem Zusammenwachsen von Produktionsstandorten und dem Anwachsen des Welthandels von Waren und Dienstleistungen gehören zur wirtschaftlichen Globalisierung der Gegenwart vor allem auch die freien Finanzmärkte für Wertpapiere, Kredite, Geldund Devisengeschäfte. Kapitalanleger agieren weltweit, um die besten Renditen zu erreichen. Ob dies der Realwirtschaft der Firmen und Unternehmen und natürlich auch den Arbeitnehmern und Konsumenten immer nützt, ist keineswegs unumstritten. Ungeklärt bleibt bislang auch, ob und wie die Nationalstaaten diesen historisch neuen Prozess der Freisetzung wirtschaftlicher Dynamik steuern können bzw. sollen und welcher neuer, überstaatlicher Institutionen es bedarf, damit weltweit Finanzinvestoren an international gültige Regeln gebunden und der Missbrauch wirtschaftlicher Macht verhindert werden kann. Digitale Revolution und Zukunftsfragen In jüngster Zeit machen sich die Folgen der digitalen Revolution bemerkbar, die zu einer bisher nicht gekannten Vernetzung in der Arbeitswelt, aber auch im privaten Bereich geführt hat. Digitalisierung und Mikroelektronik haben nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche wie Industrieproduktion, Dienstleistungen, Kapitalmärkte, Warenhandel, Baugewerbe oder eben die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter erobert. Kommunikation per Smartphone in Echtzeit, unabhängig vom jeweiligen Ort, hat die Lebensgewohnheiten der Menschen in weiten Teilen der Welt grundlegend verändert. Umweltprobleme werden verstärkt auch von den Schwellenländern in den Blick genommen, der Klimawandel rückt als Zukunftsfrage der Staatengemeinschaft in den Fokus internationaler Vereinbarungen. Flüchtlingsströme aus Konfl iktherden, aber auch aus wirtschaftlich schwachen Regionen in Richtung Zentralund Westeuropa bedeuten eine gewaltige Herausforderung für die westlichen Wohlfahrtsstaaten. Die unterschiedliche Entwicklung der Bevölkerungszahlen in den entwickelten Staaten des Nordens auf der einen und Afrikas sowie Asiens auf der anderen Seite wird gravierende politische, wirtschaftliche und soziale Folgen mit sich bringen. Eine Grundfrage dabei wird sein, ob sich trotz unterschiedlicher nationaler Interessen und politischer Ideologien Wege zur Lösung dieser Zukunftsfragen eröffnen. Dies gilt auch für die Lösung regionaler Konfl ikte, die neben der Destabilisierung in den betreffenden Regionen auch internationale Auswirkungen haben, etwa die Förderung des islamistischen Terrorismus und Migrationsströme infolge von Krieg und Bürgerkrieg. 8 9 7 10 11 1 4 2 5 6 3 China (Shenzen), Kupferspulen Japan (Tokio), Nickel-Cadmium-Zellen Frankreich (Rambouillet), Ladekomponenten China (Zhuhai), Ätzung der Platinen Taiwan (Nähe Taipei), Nickel-Cadmium-Zellen, Platinenkomponenten Malaysia (Kuala Lumpur), Platinenkomponenten Philippinen (Manila), Auflötung der Platinenkomponenten, Tests Schweden (Sandviken), Produktion des Spezialstahls Österreich (Klagenfurt), Vorschneiden des Stahls, Kunststoffteile USA (Snoqualmie), Montage Kunststoffteile USA (Seattle), Verpackung Produktionsund Zulieferorte für die „Sonicare Elite 7000“Produktpuzzle 1 3 4 7 6 5 910 8 11 2 o Die „Weltbürste“. Ein internationaler Elektronikkonzern produziert u. a. elektrische Zahnbürsten. Die Karte zeigt, wie viele Staaten an der Fertigung der 38 Komponenten beteiligt sind. p Erläutern Sie die Gründe für die weltweite Teilefertigung. p Beurteilen Sie Chancen und Risiken einer derart globalisierten Produktion. Nu zu P rü fzw ec ke n Ei ge tu m d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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