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das Gebiet nicht nehmen lassen. Zwar lotete eine britische Kommission 1939 die Möglichkeit einer Teilung Palästinas aus, doch bis zur Rückgabe des britischen Mandats 1947 war kein Ergebnis zu verzeichnen. Eine Lösung der Palästinafrage wurde durch den Zweiten Weltkrieg sowohl verzögert als auch beschleunigt: verzögert, weil die Mandatsmächte mit der Niederwerfung Hitler-Deutschlands beschäftigt waren, und beschleunigt, weil sich durch die Shoa die Frage nach dem Schicksal der überlebenden Juden umso dringlicher stellte. Während des Krieges hatte Großbritannien die Einwanderung von Juden nach Palästina eingeschränkt. Allerdings organisierten jüdische Einrichtungen illegale Einwanderungen. Nach dem Krieg ließ die Mandatsmacht auf Druck der USA wieder Zuwanderung zu, vor allem der aus den Konzentrationslagern Befreiten. Gründung Israels und erster Nahost-Krieg Die UNO beschloss 1947 in einer Resolution die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Teil. Jerusalem sollte einen Sonderstatus erhalten. Die Juden akzeptierten den Plan. Die Araber lehnten ihn ab. Denn sie sprachen Israel ein Existenzrecht ab. Zudem waren sie der Ansicht, dass fruchtbares Land zu ihren Ungunsten verteilt werde. Für den 15. Mai 1948 hatte Großbritannien den Abzug seiner Truppen angekündigt. Einen Tag zuvor, am 14. Mai, rief David Ben Gurion, der Präsident des Großzionistischen Weltverbandes, den Staat Israel aus. Einen Tag später brach der erste israelisch-arabische Krieg aus. Mit vereinten militärischen Kräften glaubten die arabischen Staaten der Region – Ägypten, Jordanien, Syrien, Libanon, der Irak und Saudi-Arabien, allesamt Gründungsmitglieder der Arabischen Liga – Israel besiegen und die jüdische Bevölkerung aus Palästina vertreiben zu können. Doch die israelische Armee war so schlagkräftig, dass sie das israelisch kontrollierte Gebiet beträchtlich ausweiten konnte, auch dank Waffenlieferungen aus Europa und fi nanzieller Unterstützung seitens der USA. Den Waffenstillstand 1949 vermittelte die UNO. Ca. 730.000 Palästinenser fl üchteten hauptsächlich ins Westjordanland, das von Jordanien kontrolliert wurde, und den von Ägypten beherrschten Gazastreifen. Der sogenannte erste Nahost-Krieg blieb bei den Palästinensern als „nakba“ (Katastrophe) in Erinnerung. Die Erfahrung von Schwäche, Ohnmacht und Demütigung einte seither und schürte bei ihnen und den Arabern insgesamt Hass auf Israel. Zugleich stärkte dies das Sicherheitsbedürfnis der Israelis. Konfl ikte mit Ägypten unter Nasser Erneut spitzte sich die Lage im Nahen Osten nach dem Putsch General Nassers in Ägypten 1952 zu. Er avancierte zur charismatischen Führungspersönlichkeit des einfl ussreichsten Landes der arabischen Welt und forderte Israel und die Anteilseigner des für die internationale Schifffahrt so wichtigen Suezkanals, Großbritannien und Frankreich heraus. Er sperrte für israelische Schiffe die Straße von Tiran und damit die Verbindung zum Roten Meer. Den Suez-Kanal verstaatlichte Nasser kurzerhand. Zusammen mit Ä G Y P T E N T R A N S J O R D A N I E N S Y R I E N M i t t e l m e e r Akaba Beersheba Hebron Gaza Totes Meer Jo rd an Jo rd an Bethlehem Jerusalem Nablus Tel Aviv Jaffa Jenin Haifa Akko Nazareth Safed L I B A N O N 0 50 km Brit. Mandat Palästina (1922/23–1948) Jüd. Siedlung Arab. Siedlung Jüdischer Staat Arabischer Staat Internat. Gebiet Elat i Israel nach dem UN-Teilungsplan von 1947. David Ben-Gurion, gebürtig David Grün (1886 1973): 1906 Auswanderung von Polen nach Palästina, 1947 Leiter des israelischen Unabhängigkeitskampfes, 1948 1953 und 1955 1963 israelischer Ministerpräsident 571Der Nahost-Konfl ikt Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt u d s C .C .B uc hn er V er la gs | |
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