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nikation erwartet, von der aufnehmenden Gesellschaft Aufgeschlossenheit und Toleranz gegenüber dem Anderen (Alterität). Zu einer gelungenen Integration ist nicht die vollständige Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft unter Aufgabe der kulturellen Identität erforderlich (dies wäre Assimilation). Islam: Anfang des 7. Jh. von Mohammed gegründete Religion. Das arabische Wort bedeutet die völlige Hingabe der gläubigen Muslime an ihren Gott Allah. Nur der, der diese Hingabe zeigt, gilt als Muslim. Janitscharen (türk. yeniçeri: neue Krieger): osmanische Elitetruppe, gebildet seit dem 14. Jh. aus entführten nichtmuslimischen Knaben der eroberten Gebiete. Die streng islamisch (u Islam) erzogenen Soldaten bildeten die Elitetruppe des u Sultans. Judentum: Bezeichnung für die Religion des „Volkes Israel“ sowie aller Menschen, die der jüdischen Gemeinschaft durch Geburt oder Glauben angehören. Der jüdische Glaube ist die älteste monotheistische Religion (u Monotheismus) und beeinfl usste u Christentum und u Islam. Nach der Eroberung Jerusalems 134/135 mussten Juden in der u Diaspora leben. Kaiser: höchster weltlicher Herrscher titel. Der Begriff ist abgeleitet von dem Namen „Caesar“, der Bestandteil des Titels der Herrscher des Römischen Reiches seit Augustus war. Das abendländische Kaisertum wurde von Karl dem Großen in Konkurrenz zum byzantinischen Kaisertum geschaffen. Das Recht, einen Kaiser zu krönen, blieb bis ins späte u Mittelalter den u Päpsten vorbehalten. Mit der Kaiserkrönung Ottos I. 962 wurde das Kaisertum auf das u Heilige Römische Reich übertragen. Dort wurde Kaiser, wer von den Kurfürsten zum deutschen u König gewählt worden war. Hauptaufgabe des Kaisers war der Schutz der Kirche bzw. die Aufrechterhaltung der Einheit des u Christentums. u Reformation und Kirchenspaltung ließen diese Aufgabe in den Hintergrund treten. Der letzte vom Papst gekrönte Kaiser war Karl V. (1500 1558). Trotzdem bemühten sich Herrscher wie Napoleon um den Kaisertitel. Kalifat: Regierungsform, bei der – wie bereits bei Mohammed – alle weltliche und geistliche Macht in der Hand eines Kalifen liegt. Ursprünglich soll der Kalif über die Gemeinschaft aller Muslime (umma) herrschen und aus der Sippe Mohammeds stammen (u Islam). Katharer (griech.: die Reinen): christliche Sekte, die im 12. Jh. aus dem Byzantinischen Reich (u Byzanz) über Bulgarien nach Italien, in das römisch-deutsche Reich und vor allem Südfrankreich vordrang. Sie vertrat die Auffassung, dass die Welt von einem guten und einem bösen Prinzip beherrscht werde. Wegen ihres Wirkens in der Stadt Albi auch Albigenser genannt. Kloster (lat. claustrum: Verschluss): abgeschlossener Bereich, in dem Mönche oder Nonnen nach bestimmten Regeln unter der Aufsicht eines Abtes oder einer Äbtissin leben und arbeiten (u Mönchtum). Koalitionsrecht: erlaubt den Zusammenschluss zu Vereinen und Parteien. Kolonialismus: Herrschaft eines Staates über abhängige u Kolonien. Der Begriff ist abgeleitet von Kolonie, d. h. abhängiges Land. Kolonien stehen in der Abhängigkeit einer Kolonialmacht, die direkt durch Statthalter oder indirekt politisch-wirtschaftlich ihren Einfl uss geltend macht. Der Herrschaftsanspruch der Kolonialmacht beruht allein auf ihrem Ausdehnungsstreben, das aufgrund politischer, militärischer oder wirtschaftlich-technischer Überlegenheit möglich wird. Den Prozess der Landnahme bezeichnet man als u Kolonisation. Kolonie: auswärtiges abhängiges Gebiet eines Staates. Kolonien stehen in der Abhängigkeit einer Kolonialmacht, die direkt durch Statthalter oder indirekt politischwirtschaftlich ihren Einfl uss geltend macht. Kolonisation (von lat. colere: Land bebauen): Seit dem 8. Jh. v. Chr. wanderten Griechen aus ihrer Heimat aus. Sie gründeten rund ums Mittelmeer und an den Küsten des Schwarzen Meeres „Tochterstädte“. Gründe für die Kolonisation waren: Bevölkerungswachstum, Landknappheit, Konfl ikte zwischen Aristokratie und Volk, Kriege, Handel und Abenteurertum. Auch die Römer eroberten Gebiete und machten daraus Provinzen, eine Art von u Kolonie. Nach der Entdeckung Amerikas 1492 begann ein Kolonialzeitalter, in dem die wirtschaftlich und politisch führenden Mächte Europas Kolonien auf anderen Kontinenten errichteten. Konfession: christliches Bekenntnis (u Christentum). Mit der u Reformation entstand neben dem katholischen das evangelisch-lutherische Glaubensbekenntnis, in dem die Bibel als einzige Quelle des Glaubens anerkannt wird. Im Gegensatz dazu sind für die katholischen Christen auch die Schriften der Kirchenväter und Konzilsentscheidungen Grundlagen des Glaubens. Die Anhänger des evangelischen Glaubens spalteten sich in weitere Konfessionen wie die Anglikaner, Calvinisten (u Calvinismus), u Hugenotten und Zwinglianer. König: Herrschertitel; der König regiert und/oder repräsentiert eine Monarchie. Im frühen u Mittelalter wurde er von einer adligen Führungsschicht (u Adel) gewählt, auch wenn die Wahl oft nur die Weitergabe des Titels an einen Erben bestätigte. Könige herrschten im frühen Mittelalter zunächst über eine Gruppe von Menschen (Personenverband) und erst später über ein Gebiet (Territorialstaat). Während sich in einigen Ländern wie Frankreich die Erbmonarchie durchsetzte, blieb es im u Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation bei einer Wahlmonarchie. Hier regelte seit dem 14. Jh. die „Goldene Bulle“ das Wahlverfahren. Kreuzritter: eigentlich nur die adligen Teilnehmer an u Kreuzzügen (u Ritter). Diese stellten allerdings höchstens zehn Prozent der auf Kreuzfahrt gehenden Menschen. Deshalb spricht man besser neutral von „Kreuzfahrern“. Als sichtbares Zeichen hefteten sie sich ein Kreuz auf das Gewand (der mittelalterliche Ausdruck dafür war „das Kreuz nehmen“). Sie erhielten dadurch u Privilegien: Schutz des Besitzes während der Abwesenheit; Aufschub der Dienste für den Lehnsherrn (u Lehnswesen); Aufschub der Schulden und Zinszahlungen bis zur Heimkehr; Freiheit von Zöllen und Steuern. Allen Kreuzfahrern wurde u Ablass, d. h. Nachlass der Strafen für Sünden gegen bestimmte Leistungen gewährt. Kreuzzüge: von den u Päpsten ausgerufene Kriege gegen die Feinde des christlichen Glaubens (u Christentum). Den Teilnehmern wurde ein Nachlass ihrer Sündenstrafen versprochen. Der erste Kreuzzug begann 1096, der letzte endete im Orient 1291 nach der Rückeroberung Akkons durch die Muslime (u Islam). Der Name wird von dem Kreuz abgeleitet, mit 243Glossar Nu r z P rü fz ec ke n Ei ge tu m d es C .C .B uc ne V rla gs | |
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