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79 WO ICH WEITERDENKEN KANN Sprachenvergleich Ʌ Vergleiche den Sprachgebrauch im Lateinischen, Englischen und Deutschen: Legere delectat. Reading is fun. (Das) Lesen macht Spaß. Die Verwendung von Verben als Substantive gibt es auch im Deutschen und Englischen. Im Lateinischen bleibt im Nominativ und im bloßen Akkusativ der Infinitiv unverändert, in den anderen Kasus treten die Formen des Gerundiums ein. Tibi veniendum est. You must come. Du musst kommen. Tibi veniendum non est. You must not come. Du darfst nicht kommen. Zum Ausdruck eines verneinten „Müssens“ reicht im Lateinischen und Englischen die bloße Verneinung (non bzw. not). Im Deutschen wird dagegen ein anderes Modalverb verwendet („dürfen“). nd-Formen und PPP Ʌ Erkläre, weshalb in den folgenden Sätzen der lateinische Sprachgebrauch genauer ist als der deutsche: Romulus consilium urbis condendae cepit. Romulus fasste den Plan zur Gründung der Stadt. Urbe condita reges imperium tenebant. Nach der Gründung der Stadt hatten Könige die Herrschaft. Sowohl die nd-Form (hier: condendae) als auch das PPP (hier: condita) ist mit der Substantivierung richtig übersetzt. Das deutsche Substantiv „Gründung“ kann jedoch den Unterschied der beiden Formen nicht ausdrücken: Das Gerundiv condendae weist in die Zukunft, d. h. die Stadt ist noch zu gründen. Das PPP condita – hier im Abl. abs. – drückt hingegen Vorzeitigkeit zum Prädikat aus, d. h. die Gründung hat in der Vergangenheit bereits stattgefunden. 122 § 123 § nd-Formen Nu r z u Pr üf zw ec ke n Ei ge nt um d es C .C .B uc hn er V er la gs | |
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