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33 Q3 Uns gehört die Zukunft! Der Text von Hermann Claudius (1878-1980) wird erstmals 1914 in der Jugendbeilage einer SPD-Zeitung abgedruckt. Seit 1918 wird das Lied in allen Richtungen der Jugendbewegung gesungen. Der Autor, ursprünglich Volksschullehrer, passt sich 1933 dem Nationalsozialismus an. Wanderlied Wann wir schreiten Seit’ an Seit’ und die alten Lieder singen und die Wälder widerklingen, fühlen wir, es muss gelingen: Mit uns zieht die neue Zeit. Die arbeitende Jugend. Monatsbeilage des Hamburger Echo, Juni 1914, S. 1 5 1. Beschreibe die Entwicklung der Jugendbewegung. 2. Ermittle gemeinsame Kennzeichen der verschiedenen Strömungen der Jugendbewegung. 3. Sammelt in Gruppen Merkmale der heutigen Jugendkultur und vergleicht sie mit Aktivitäten und Symbolen der Jugendbewegung. 4. Erkläre, inwiefern sich die Vorstellungen in Q2 von den Ursprüngen der Wandervogelbewegung unterscheiden. 5. Charakterisiert die unterschiedlichen Ziele der verschiedenen Richtungen. 6. Diskutiert, ob Zielsetzungen aus der Jugendbewegung für euch noch erstrebenswert sein können. Q2 Teil einer Macht Ein Führer aus der „Bündischen Jugend“ beschreibt 1932 seine Vorstellungen von Leitbild und Lebensform: Kriegsspiel! Wir balgen uns nicht untereinander und zerfetzen unsere Kluften1. Kriegsspiel! Nur mit den Gegnern. Der erste Anblick des Feindes2 jagt mir das Blut gegen die Schläfen und ich stürze mich drauf, mit Gebrüll, während ich das Chaos noch vor den Augen habe und die Feindesstärke nicht kenne. Und nun brechen die Buben durchs Gehölz, balgen sich, und ich rase zähneknirschend auf den ersten los […]. Und wahnsinnige Wut lebt in mir auf, weil ich erkenne: Wir tragen die blaue Kluft, deshalb hauen sie so auf mich, auf uns, und ich rase los und schlage mit einem Prügel um mich […]. Strömendes Blut, weil wir die blaue Kluft tragen. Sieg! Wie Springflut ist’s in mir, wenn ich den Gleichschritt der Jungenschaft fühle, wenn ich weiß, mit mir marschieren Hunderte, Tausende. Soldaten des gleichen Zieles: Deutsche Jungenschaft. Es ist herrlich, Teil einer Macht zu sein. Noch herrlicher ist es, Führer auch nur eines kleinen Teils einer Macht zu sein. Aus: Hebs: Mein Leben, in: Das Lagerfeuer 1932, Heft 1, S. 4 f., nach: Harry Pross (Hrsg.): Die Zerstörung der deutschen Politik. Dokumente 1871-1933, Frankfurt a. M. 1959, S. 174 f. 1 Hier ist die dunkelblaue Jungenschaftsjacke (Juja) der „Deutschen Jungenschaft“ gemeint. 2 Gruppen anderer Jugendorganisationen 5 10 15 20 Q4 Selbstbestimmte Ordnung Foto vom Zeltlager einer Kinder republik, 1931. 30003_1_1_2015_008_059_kap01.indd 33 05.02.15 08:22 Nu r z u Pr üf zw ec ke Ei g tu m d s C .C . B uc hn er V er la gs | |
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