1 Der Jugendstil betont das Ornament. Entwerfen Sie eigene Ornamente und fertigen Sie daraus einen Plakatentwurf an, der eine Jugendstilausstellung bewirbt. 2 Untersuchen Sie mit Skizzen die unterschiedlichen Wirkungen der Gebäudeansichten der Kunsthochschule in Glasgow (Abb. 5) mit der Sagrada Familia (Abb. 6) in Barcelona. 3 Vergleichen Sie ein Jugendstilgebäude Ihrer Wahl mit einem Bau des Architekten Schinkels (s. S. 170 f.). formen. Viele bedeutende Jugendstilbauten weisen zudem Konstruktionsformen auf, die für die gesamte moderne Architektur richtungsweisend wurden. Man suchte nach einer organischen Gliederung des Baukörpers, sowie eine materialund technikgerechte Bauweise, die Funktionalität, Natürlichkeit und Schönheit verband. Viele Jugendstilbauten gelten heute als Meisterleistung der Baukunst um 1900. Bauten der Fantasie Eine Ausnahmeerscheinung in der Architektur des Jugendstils sind die Bauten des Spaniers Antoni Gaudí (1852 1926). Durch die Verwendung von Kacheln, plastischen Vorsprüngen der Mauerteile, Durchbrüchen in der Wand und Auskragungen an der Fassade muten seine Bauten eher wie Großplastiken* an, denn als funktionsfähige Bauten. Sein Lebensund Hauptwerk ist die Kirche Sagrada Familia in Barcelona (Abb. 6). An dieser arbeitete Gaudí bis zu seinem Lebensende, ohne sie zu vollenden. Auch heute wird an ihr noch weitergebaut. Angelehnt an die Gotik* (s. S. 74 ff.) entwickelte Gaudí gewagte, bizarre Gewölbekonstruktionen mit baumähnlichen Pfeilern und schräg stehenden Säulen, sowie Portale mit pfl anzlichem Dekor. Die Kathedrale Sagrada Familia in Barcelona zeigt die „blühende“ Architekturfantasie des Architekten, der den Bau gegen jede statische Regel errichten ließ und mit pfl anzlichen und ornamentalen Verzierungen ausstattete. Auf dem Foto ist der Haupteingang der Kathedrale mit ihren vier, vielfach durchbrochenen, hoch aufragenden Haupttürmen zu sehen. 5 Charles Rennie Mackintosh: Kunsthochschule, 1898 1909, Glasgow 6 Antoni Gaudí: Sagrada Familia, Baubeginn 1883, Barcelona N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C .B u c h n e r V e rl a g s