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1 Ermitteln Sie jeweils die wegweisenden Sachverhalte der hier vorgestellten vier Künstlerpositionen, die diese als Wegbereiter der Moderne* kennzeichnen. 2 Analysieren Sie das Bild von Gauguin (Abb. 3) in seiner Farbgebung mithilfe von Farbskizzen und charakterisieren Sie die dadurch hervorgerufene Wirkung. 3 Nehmen Sie eine Landschaftspostkarte als Motiv zur Hand und setzen Sie dieses entsprechend der Malweise Cézannes (Abb. 2) z. B. mit Acrylfarben oder Ölkreiden um. Glühende Farben als Ausdrucksträger Ein weiterer Einzelgänger war der niederländische Maler Vincent van Gogh (1853 1890), der in der Auseinandersetzung mit dem Impressionismus* zu ganz eigenständigen, expressiven Werken aus glühenden, komplementär gesetzten Farben gelangte. Wie Gauguin, mit dem er in Arles eine schon bald gescheiterte Künstlergemeinschaft zu gründen suchte, sah van Gogh in den Farben nicht nur einfache, bildnerische Mittel, sondern eine eigene, suggestive Sprache. Anders als die Impressionisten zeigte van Gogh in seinen Landschaften und Porträts nicht den schweifenden Blick des Entspannung suchenden Pariser Stadtbürgers, sondern er malte die Naturformen als Träger emotionalen Ausdrucks. Mit den komplementären Farbbeziehungen der reinen Farben und dem heftigen Pinselduktus* hat van Gogh vor allem in seinen letzten Bildern eine Intensität und Ausdruckskraft erreicht, die später für den Fauvismus* (S. 217) und Expressionismus* (S. 218 f.) vorbildlich wurde. So empfand der Maler das Café in Arles, das „Nachtcafé“, als Sinnbild seiner Einsamkeit, die er mit den Komplementärfarben Rot und Grün, für ihn die Farben des menschlichen Schicksals, betonte (Abb. 4). Das von den Decken ausstrahlende Licht wird mit kreisförmig aufgetragenen pastosen* Farben in Gelb dargestellt, wie kleine Sonnen, die aber die Verlassenheit des Raums nicht abzumildern vermögen. Der deutsche Impressionismus Mit 15 Jahren Verspätung traf der impressionistische Stil auch in Deutschland auf eine Reihe von bis dahin naturalistisch* arbeitenden Malern, von denen der bedeutendste Max Liebermann (1847 1925) war. In den 1890er-Jahren wandte sich Liebermann einer hellen und farbigen Malerei im Sinne des Impressionismus zu, wobei das fi gürliche Thema immer im Vordergrund blieb. Das Bild „Papageienallee“ (Abb. 5) greift zwar den impressionistischen Duktus auf, vertraut aber trotz stellenweise intensiv eingesetzten Farbakzenten mehr der anekdotischen Beschreibung eines Sonntagnachmittags im Zoo als der Wirkung der Farbmalerei. 5 Max Liebermann: Papageienallee, 1902 Öl auf Leinwand, 88 x 73 cm, Kunsthalle Bremen, Bremen N r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C .B u c h n e r V e rl a g s | |
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