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das Bauhaus zu übernehmen. Hier konnte es bis 1932 arbeiten, bis es geschlossen wurde. Während der kurzen letzten Phase in Berlin versuchte Mies van der Rohe, das Bauhaus als private Initiative zu retten, was 1933 aufgrund der durch die Nationalsozialisten erzwungenen Selbstaufl ösung scheiterte. Schon vor Hitlers Aktion „Entartete Kunst“* (s. S. 213) befand sich die Avantgarde* in einer sehr schwierigen Lage, denn die Öffentlichkeit verstand die neuen Bestrebungen nicht, was sich in aggressiven Attacken aus verschiedenen Richtungen entlud. Paul Klee hatte schon 1919 geschrieben: „Uns trägt kein Volk.“ Heute zieren Poster mit Klee-Motiven die Wände von abertausenden Wohnungen. Kulturtransfer Die Geschichte des Bauhauses wäre mit der Schließung 1933 beendet; durch die Emigration vieler Bauhaus-Künstler in die USA, lebten die Impulse aus Weimar und Dessau aber weiter: Gropius ging an die Harvard Universität, Albers an das Black Mountain College. Moholy-Nagy gründete in Chicago ein „New Bauhaus“, das wegen der fehlenden fi nanziellen Ausstattung nur für kurze Zeit existierte. Daraufhin eröffnete er 1938 eine „School of Design“. Auch Mies van der Rohe ging nach Chicago, wo er die Architekturabteilung des „Illinois Institute of Technology“ leitete, sodass er ehemalige Bauhäusler um sich versammeln konnte. Der Bauhaus-Vorkurs mit seinen elementaren Übungen und Experimenten fand Eingang in den Unterricht der meisten US-amerikanischen Kunstschulen. Die neue Avantgarde, die sich bald in New York traf, hatte zahlreiche direkte oder indirekte Kontakte zu den ehemaligen Bauhauslehrern. Und die Museen sammelten und zeigten ihre Werke. In Deutschland dauerte es bis in die 1960er-Jahre, bis das Bewusstsein für dieses Erbe, das 1933 vertrieben wurde, langsam zurückkehrte. 1 Vergleichen Sie das abgebildete Meisterhaus von Gropius (Abb. 3) mit Le Corbusiers Wallfahrtskirche in Ronchamp (s. S. 18 f.) hinsichtlich der Gestaltung des Baukörpers. 2 Analysieren Sie die Landschaft von Paul Klee (Abb. 6) unter dem Aspekt der „Rhythmik“: Welche Farben und Formen werden hier rhythmisch, also wiederholend, im Bild eingesetzt? 6 Paul Klee: Kamel in rhythmischer Baumlandschaft, 1920 Öl auf kreidegrundierter Gaze auf Karton, 48 x 42 cm, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n u m d e s C .C .B u c h n e r V e rl a g s | |
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