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1 Gestalten Sie ein Selbstporträt von sich als Schüler, auf dem Sie optimistisch in die Zukunft blicken. Achten Sie besonders auf den Bildausschnitt, Ihre Gestik und mögliche Accessoires. 2 Zeigen Sie an Légers Bild (Abb. 3) Elemente bzw. Aspekte auf, die optimistisch und lebensbejahend wirken. Akzeptanz und Ablehnung Die Rückkehr zu reaktionären Tendenzen in der Kunst geschah sozusagen hinter dem Rücken der Avantgarde. Letztlich zeigte sich in Deutschland, in der Sowjetunion, aber in abgeschwächter Form auch in Italien, dass die moderne Kunst nur einen Teil der Gesellschaft erreicht hatte. Auch wenn Museen für zeitgenössische Kunst entstanden und die Kunstvereine und kommerziellen Galerien für das Neue eintraten, gab es doch eine breite Ablehnung der neuen Tendenzen, die als unverständlich, dekadent, im schlimmsten Falle als „entartet“ bezeichnet wurden. Besonders in Deutschland argumentierten viele schon vor Hitlers Machtergreifung 1933 mit dem „gesunden Volksempfi nden“ gegen die Moderne*. Die geschichtliche Wirklichkeit war viel komplexer und widersprüchlicher, als die Idee von Fortschritt und gesellschaftlicher Utopie* wahrhaben wollte. Der Rückschlag, der um 1930 begann, zerstörte das Klima des Neuen, zerbrach Lebensläufe und brachte einen kulturellen Stillstand. 2 Max Beckmann: Selbstbildnis im Smoking, 1927 Öl auf Leinwand, 141 x 96 cm, Harvard Art Museums, Cambridge (Massachusetts) Besinnung auf die französische Kunst des 17. Jahrhunderts gemeint, in der die italienische Renaissance* (s. S. 96 ff.) und die Klassik der Antike* (s. S. 24 ff.) als Maßstab galten. Auch die Pioniere der Avantgarde wie Pablo Picasso oder Georges Braque (s. S. 216 f.) fanden zu einem fi gürlichen oder gegenständlichen Stil zurück. Europa erholte sich von der Katastrophe des Ersten Weltkrieges und es gab einen gesellschaftlichen Optimismus, für den Fernand Léger (1881 1955) einen modernen Stil erfand. Er feierte in seinen Werken die moderne Großstadt mit ihren Reklamewänden, den Arbeitern und der Industrie. Aber auch Themen des Alltags wie eine Mutter mit ihrem Kind gestaltete er in einer klaren, strahlenden Farbigkeit, ohne Sentimentalität, aber doch mit leisen Zeichen und Gesten von Emotionen (Abb. 3). Léger wollte ein Maler des modernen, hoffnungsvollen und glücklichen Lebens sein, doch die wirtschaftliche und politische Geschichte nahm Ende der 1920er-Jahre erneut eine bedrohliche Wende. 3 Fernand Léger: Frau mit Kind, 1922 Öl auf Leinwand, 171 x 241,5 cm, Kunstmuseum Basel, Basel N u z u P rü fz w e c k e E ig e n tu m d e s C .C .B u c h n e r V e rl a g s | |
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