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Neue Realitäten und künstlerische Verfahren Neue Impulse brachten Max Ernst (1891 1976), ein französischer Künstler deutscher Herrkunft, und der spanische Maler Salvador Dalí (1904 1989), als der Sur realismus am Beginn der 1920er-Jahre zum endgültigen Durchbruch in Paris kam. Collage, Frottage*, Grattage*, Holzreliefs* und altmeisterliche Techniken der Ölmalerei erweiterten nun die stilistischen Möglichkeiten. Es ging darum, die Regionen des Traumes, des Unbewussten, des Fremden, des Irrationalen und der Triebe zu erkunden. Deshalb verwundert es nicht, dass der Begründen. Magritte war der Ansicht, dass, wenn man der Realität und den Bildern nicht trauen könne, es dem Maler erlaubt sei, surreale, also traumhafte, unwirkliche Szenarien zu erfi nden. Dada und die Folgen Das künstlerische Verfahren der Collage* und der Montage* verwendeten Künstler häufi g für Ironie und Verfremdung. Aus der politisch-kritischen Haltung einiger Künstler entwickelte sich nach 1916 die „Dada*“-Bewegung. Die visuelle Sprengkraft der Collage setzen Künstler wie John Heartfi eld (1891 1968) oder Hannah Höch (1889 1978) ein. Die hier gezeigte Collage von Höch (Abb. 3) sieht aus wie ein Blumenstrauß von oben gesehen. Sie ist aus vielen Teilen von Fotografi en zusammengeklebt. Aus den Blumenblüten schauen Augen. So entsteht ein überraschendes Bild aus Gewohntem und Unwirklichem. Unser Sehen wird durch diese scheinbar neue Realität aus seiner Routine gerissen. In den Anfangsjahren der Weimarer Republik machten die Dadaisten wie auch George Grosz (1893 1959) und Otto Dix (s. S. 226, 254) Auswüchse und Missstände der Nachkriegsgesellschaft in manchmal schockierender Weise sichtbar, indem sie die Verfahren von Collage und Montage in Malerei übersetzten. Grosz’ Collage-Technik machte eine neue Art von Menschendarstellung möglich (Abb. 4). Die Gedanken und Träume einer Person werden durch die Collage-Elemente sichtbar gemacht. Aber je länger man das Werk betrachtet, desto deutlicher wird, dass mit diesem Erfi nder („Inventor“) etwas nicht stimmt. Grosz ironisierte mit diesem Bild den Glauben an die Macht der technischen Neuheiten. 3 Hannah Höch: Strauss, 1929 1965 Papier farbig, Collage, 22,3 x 23,7 cm, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 4 George Grosz: Remember Uncle August, the Unhappy Inventor, 1919 Öl und Graphit auf Leinwand mit Fotomontage, 49 x 39,5 cm, Musée National d’Art Moderne, Paris N u r zu P rü fz w e c k e n E ig e n tu m d e s C .C .B u c h n e r V e rl a g s | |
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